Between the Years

Eine Einladung zur klanglichen Introspektion

Mit „Between the Years“ veröffentlicht der Pianist und Komponist Paul Bernewitz ein eindrucksvolles Soloalbum, das sich zwischen klangpoetischer Reduktion und harmonischer Komplexität bewegt. Die Stücke wirken wie geöffnete Notizbücher einer inneren Reise: mal improvisiert, mal komponiert, immer persönlich und voller Atmosphäre. Zwischen intimen Momenten und expressiven Ausbrüchen spannt sich ein musikalischer Bogen, der von Jazz, klassischer Musik, Poesie und der freien Improvisation inspiriert ist. 

Paul Bernewitz versteht es, musikalische Architektur mit melancholischer Tiefe zu verweben – Kompositionen wie „The Angels of Weed Seeds“ (inspiriert von einem Gedicht Christine Lavants) oder „Justification“ (nach einem Text von Friederike Pank) zeigen eine enge Verbindung zwischen Sprache und Klang. In anderen Momenten entstehen fragile Miniaturen, etwa in „Cipolla“, oder dichte klangliche Reflexionen wie in „I Disappeared“. Dabei wird der Flügel selbst zum Erzähler, der durch feinsten Anschlag, präzise gesetzte Pausen und harmonische Farbigkeit berührt.

Zwischen klassischen Liedzitaten – etwa Mendelssohn/Eichendorffs „O Täler weit, o Höhen“ – und jazzinspirierten Standards wie „Over the Rainbow“ und „On the Street Where You Live“ entsteht ein schillerndes Mosaik, das das Soloalbum zu einer kontemplativen und zugleich spannungsvollen Hörerfahrung macht. Es ist eine Musik, die sich nicht aufdrängt, sondern zum Hinhören einlädt – leise, schwebend, kraftvoll.

Geboren 1997 in Leipzig, entstammt Paul Bernewitz einer Musikerfamilie. Früh geprägt durch klassische Klavierausbildung und autodidaktisch entdeckte Jazzimprovisation, entwickelte er eine besondere Affinität zum Ausdruck zwischen den musikalischen Genres. Neben prägenden Jahren im Thomanerchor und Unterricht bei renommierten Lehrerinnen und Lehrern wie Gerhard Erber, Simone Weißenfels, Michael Wollny und Frank Chastenier, zeichnete sich früh seine kompositorische Neugier ab. Sein Studium führte ihn von Dresden über Leipzig nach Nürnberg, wo er den Bachelor in Jazzpiano bei Prof. Rainer Böhm absolvierte. Seit 2023 vertieft er seine künstlerische Arbeit im Master Jazzarrangement/-komposition an der HMT Leipzig. Über seine pianistische und kompositorische Tätigkeit hinaus ist Paul Bernewitz als Lyriker und künstlerischer Leiter der von ihm gegründeten Literaturzeitschrift „Literarische Blätter“ tätig. Am Sorbischen National-Ensemble arbeitet er als Ballettrepetitor. 

„Eine reichhaltige, zeitlose und unbedingt empfehlenswerte pianistische Meditation.“
Michael Wollny, Jazzpianist

„Wenn uns das Fremde vertraut vorkommt. Wenn sich nach dem Winter das Grün zur Sonne hin streckt: Das Album ist eine Umarmung der Hoffnung, ein Erwachen in einer neuen Welt mit einem Möglichkeitssinn.“
Božena Bjarsch, Schauspielerin

Einlass ab 19.00 Uhr
Tickets sind an der Abendkasse gegen Barzahlung für 12/8 € (ermäßigt) erhältlich. 
Im Anschluss an das Konzert werden signierte CDs verkauft und es findet eine Release-Party statt. 

Aufführungen

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